Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Ich war immer die erste Vorleserin in der Schule. Ich machte gleich mit in der Laienkunst: Ich schauspielerte, rezitierte, wir führten Theaterstücke auf. Ich beendete dann die siebte Klasse, Mama war bereits krank.
  2. Ich war 14 und musste einen Beruf erlernen. Ich wurde im kooperativen Technikum aufgenommen und studierte Planung und Volkswirtschaft, sogar ohne Abitur. Ich studierte am Technikum, und im dritten Studienjahr starb Mama, am 2.3.1954. 1954 absolvierte ich das Technikum.
  3. 1952 oder 1953 war das Jubiläumsjahr von Gogol und ich bekam erstmals einen Preis beim Vorlesewettbewerb – eine sechsbändige Werkausgabe von Gogol. Damals trat ich gewissermaßen zum ersten Mal auf der städtischen Bühne auf, ich vertrat das Technikum. Ich ging ins Pionierhaus und nahm an der Laienkunst teil und wurde Stadtpreisträgerin.
  4. Meine Arbeit und meine Kunst liefen parallel, das gab mir so einen Lebensmut. Mir wurde das in die Wiege gelegt, das alles kommt wohl nicht einfach so.
  5. Meine Kunst… Ich trug „Die russischen Frauen“ vor, im Technikum trat ich auf allen Konzerten auf. Und auch im Pionierhaus und überall, denn ich war Stadtpreisträgerin. Es war bekannt, dass ich auftrete.